Pronomen und Numeralien


Komplizierter stellt sich der Sachverhalt dar, wenn Adjektive, die inhaltlich Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter) nahe kommen, verwendet werden. Diese wurden bisher generell klein geschrieben.

Nach neuer Regelung jedoch gilt die Kleinschreibung nur noch für die vier häufig gebrauchten Wörter viel, wenig, ein, ander und alle ihre Beugungsformen: Dieses Lied mögen viele; die meisten hatten keine Zeit; ich hatte anderes zu tun.

Groß schreiben kann man aber auch hier, wenn das Zahlwort als Substantiv zu verstehen ist: Das Geschrei der Vielen (= der breiten Masse) brachte ihn durcheinander; die Einen mögen den Sommer, die Anderen den Winter. Anmerkung: Viele Rechtschreib-Korrekturprogramme ignorieren diese Regelung nach wie vor.

Als große Vereinfachung kann man die Handhabung der substantivierten Adjektive sehen, die künftig, entgegen der bisherigen, etwas konfusen Regelungen nur noch groß geschrieben werden: ins Schwarze treffen, ins Reine bringen, zum Besten geben.

Einzige Ausnahme hierbei sind die Superlative, die, so man sie mit „Wie?“ erfragen kann, weiterhin klein geschrieben werden: der Löwe brüllt am lautesten, der Wolkenkratzer ist am höchsten. Alles, was sich nicht wie beschrieben erfragen lässt, ist groß zu schreiben: das ist das Beste, was du tun konntest.
Anmerkung: Vergleiche: Er ist der beste Texter, den ich kenne.

Wenn es sich um ein Attribut handelt, dann wird es weiterhin klein geschrieben. Attribute sind die Wörter, die Substantive näher bestimmen: das kleine Schwarze tragen, aber das schwarze Kleid ist das kurze
(weil das "kurze" das schwarze Kleid näher bestimmt, stellt man den Satz um, würde es das kurze schwarze Kleid heißen)

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geschrieben von admin in Thema: Rechtschreiberegeln


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