Welche Wörter schreibt man groß bzw. klein?


Nach zahlreichen Diskussionen bezüglich der Großschreibung in der deutschen Sprache unterscheidet man aktuell vier Bereiche, in denen dieses Thema eine besondere Rolle spielt: der Satzbeginn, die Anrede, Eigennamen sowie Substantive bzw. Substantivierungen.
Am Anfang eines Satzes ist es unstrittig, dass hier jede Wortart groß geschrieben wird.

Ein Satz nach einem Doppelpunkt kann wahlweise groß oder klein begonnen werden, lediglich bei der auf einen Doppelpunkt folgenden direkten Rede beginnt man in jedem Fall groß.

Die Großschreibung bei der Anrede zielt nach den neuen Regelungen nur noch auf die höfliche Anrede in Briefen oder briefähnlichen Schreiben ab, wie z. B. nach einer Anredeformel: „Sehr geehrter Herr Meier, in Ihrem Schreiben…“. Gleiches gilt für die höfliche Anrede von mehreren Personen. Die bisher geltende Vorgabe, dass man Anreden in solchen Schreiben generell groß schreibt, ist aufgehoben und lässt nun freie Hand für die Groß- und Kleinschreibung. Allerdings sollte man sich innerhalb eines Textes für eine Variante entscheiden und dabei bleiben.

Generell groß geschrieben werden Eigennamen, hier hat es keine Änderungen gegeben. Lediglich drei Sonderfälle verlangen erhöhte Aufmerksamkeit: Zum Einen gibt es mehrteilige Eigennamen, die, oft in Verbindung mit Adjektiven, zu einem eigenständigen Begriff werden: der Große Belt, der Schiefe Turm von Pisa.

Des Weiteren muss man den festen Begriffen aus Adjektiv und Substantiv besondere Beachtung schenken. Gab es bisher oft Verwirrung aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen von durchaus ähnlich gelagerten Begriffen (Schwarzes Brett, Erste Hilfe, schwarze Liste), kann man hier nach neuer Regelung der Kleinschreibung der Adjektive Vorrang geben.

Groß geschrieben werden nur noch Titel (Ihre Majestät, Königliche Hoheit), besondere Kalendertage (Heiliger Abend, Weißer Sonntag) sowie fachlicher Bezeichnungen aus dem vorrangig naturwissenschaftlichen Bereich (Schwarzer Holunder, Weißer Hai).

Als dritter Problem-Bereich galt bisher die Schreibung von adjektivischen Ableitungen mit den Endungen -isch oder -sch (das Ohmsche Gesetz). Aufgrund einer Vereinfachung wird hier künftig nur noch groß geschrieben, wenn der Eigenname durch einen Apostroph von der Endung getrennt wird, sprich: das Ohm’sche Gesetz - sonst: das ohmsche Gesetz.

Ähnliche Beiträge:

geschrieben von admin in Thema: Allgemein


hinterlass einen Kommentar